Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe zum aktuellen Stand des Zivilschutzes
Der Präsident des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Armin Schuster wirbt für einen raschen Wiederaufbau des Schutzes der Bevölkerung im Spannungs- oder Verteidigungsfall (Zivilschutz) in Deutschland geworben.
Armins Schuster der als Präsident des BBK seit Ende 2020 auch mit der Neuausrichtung des BBK beauftragt wurde, sieht zwar grundsätzliche Verbesserungen in der Zusammenarbeit von Bund Ländern, insbesondere aufgrund der Corona-Pandemie sowie der Flutkatastrophe hat sich hier ein neues Verständnis etabliert.
So wurde durch einfache Kooperationsvereinbarung zwischen dem Bund und der Länder das BBK kurzfristig zur zentralen Koordinierungsstellen im Bevölkerungsschutz.
Schuster geht davon aus, dass das gemeinsame Kompetenzzentrum Bevölkerungsschutz von Bund und Ländern bereits Mitte dieses Jahres in den Betrieb geht.
Bedauerlich findet Schuster, dass der Zivilschutz lange insgesamt außer Acht gelassen wurde, da man nicht mehr am kriegerischen Handlugen in Europa glaubte. Viele warnten sogar davor, dass hier Vorbereitungen und Übungen nicht mehr zeitgemäß wären und die Bevölkerung nur unnötig ändern würden. Nur die Bundeswehr und das BBK haben stets auf die Notwendigkeit eines funktionierenden Zivilschutzes hingewiesen.
Hier stellt Schuster klar, dass „der Zivilschutz natürlich auch elementarer Teil unserer Verteidigungsfähigkeit ist. Gesundheitsversorgung, Notstrom, Trinkwasser, Ernährung, Warnung, Selbstschutz der Bevölkerung, Ausstattung, Material und die Verteillogistik für die Versorgung einer großen Zahl von Verletzten, das gehört alles dazu.“

So verfügt Deutschland zwei Module der Betreuungsreserve aktiviert. Ein Modul kann die Unterbringung und Versorgung von rund 5000 Menschen auf der Flucht sicherstellen. Es können somit zurzeit 10.000 Menschen versorgt werden. Für eine funktionierende Zivilverteidigung müssten jedoch mindestens zwanzig Module vorhanden sein, um so wenigstens 100.000 Menschen im Bedarfsfall versorgen zu können.
In 2007 haben der Bund sowie die Länder beschlossen, die letzten verbliebenden Schutz- und Sonderbauten, sogenannte Bunker, endgültig aufzugeben. Einen baulichen Bevölkerungsschutz gibt es somit zurzeit nicht. Gleiches gilt für das Sirenennetz zur Alarmierung der Bevölkerung.
Umso bedeutender ist daher weiterhin die Fähigkeit der Bevölkerung sich für krisenhafte Ereignisse vorzubereiten. Der Fachbegriff lautet Selbstschutz. Schuster: „Jeder kann sich vorbereiten, beispielsweise was eine sinnvolle Ausstattung angeht für den Fall eines Stromausfalls oder anderer Notfälle. Nahrungsmittelreserven und Trinkwasser sollte jeder zu Hause haben.“
Abschließend setzt sich Schuster aktiv dafür ein, dass ehrenamtliches Engagement im Bevölkerungsschutz zu fördern. „Es sind insbesondere die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich in ihrer Freizeit für die Gesellschaft engagieren, und das Hilfeleistungssystem in Deutschland gemeinsam mit den hauptamtlichen Einsatzkräften tragen.“
Mehr vom BBK findet sich hier:
https://www.bbk.bund.de/DE/Home/home_node.html
