Not kennt kein Gebot
Beitrag über die Corona Maßnahmen
„Not kennt kein Gebot“ sagt Olaf M. Werner, der Vorsitzende der FDP Wadersloh, der als Oberstleutnant der Reserve und erfahrener Verbindungsoffizier im Nordrhein-Westfälischen Katastrophenschutz aktiv ist. Daher erscheinen ihm die Corona Maßnahmen der Regierung, so stark diese auch zurzeit in die Freiheit der Menschen und der Wirtschaft in Deutschland eingreifen, als gerechtfertigt. Für uns Liberale ist die Freiheit des Bürgers grundsätzlich das höchste Gut, genauso wie wir glauben, dass der Markt sich im Normalfall selbst reguliert und so wenig wie möglich staatlichen Eingriffen ausgesetzt sein sollte.
Gerade als Liberaler begrüßt Werner in diesen besonderen Zeiten daher ausdrücklich die erste Welle der staatlichen Maßnahmen von Bund und Land, um Bürger und Wirtschaft zu unterstützen. Die vom Staat auferlegten Einschränkungen insbesondere in die Bewegungs- und Handlungsfreiheit der Menschen sowie in deren Berufs- und Gewerbefreiheit sind Eingriffe in den Kernbereich des Grundgesetzes, die in Zeiten wie diese gerechtfertigt erscheinen. Natürlich haben besonders kleinere Unternehmen Sorgen um Ihre wirtschaftliche Zukunft und viele Beschäftige fürchten sich vor längerfristigen Lohneinbußen oder einer Kündigung.
Für FDP Ortsvorsitzenden Werner und für FDP Fraktionsvorsitzenden Oliver Weinekötter ist hier eines ganz klar: Kein Mensch darf als Folge der aktuellen staatlichen Eingriffe seine Wohnung, Arbeit oder Firma verlieren. Hier sind alle Institutionen besonders gefordert. Gleichzeitig sind Gedanken von Werner und Weinekötter bei den Erkrankten und dessen Angehörigen, denen sie eine baldige Genesung wünschen.
Trotz allem zeigen sich die Wadersloher solidarisch und zuversichtlich. Dabei
ist Werner überrascht wie Kreativ viele mit der aktuellen Situation umgehen.
Händler und Restaurants in Wadersloh und Umgebung bieten nun Lieferdienste an.
Heimische Innenausstatter stellen als Ersatz für nicht lieferbaren Mundschutz
sog. Behelfsmasken her.
Angehörige der Heil- und Pflegeberufe, Rettungsdienste, Verkaufspersonal,
Busfahrer und viele, viele andere Menschen gehen weiterhin tapfer ihrem Beruf
nach. Eltern sind zu häuslichen Lehrkräften geworden. Ebenso ist das kreative
Engagement der Wadersloher Verwaltung hervorzuheben, genau wie das der vielen
Helfer vom Roten Kreuz und der anderen Hilfsorganisationen.
Auch Gespräche mit lebensälteren Waderslohern haben Werner tief beeindruckt.
Diese Menschen erinnerten sich noch gut an die harte Zeit nach Kriegsende 1945,
als es kaum Wohnraum oder Lebensmittel gab und viele Kriegsflüchtlinge in
Wadersloh ankamen. Wir haben das damals durchgestanden und wir werden das jetzt
auch durchstehen, so der Tenor dieser Gespräche.
Persönlich ärgert Werner das späte Handeln der Bundesregierung. Besonders die
Worte von Gesundheitsminister Spahn, der trotz einer globalisierter Welt noch
im Januar sagte, dass China weit weg sei und für Deutschland keine akute Gefahr
bestünde. Als ich das hörte, musste ich sofort an die spanische Grippe denken,
die sich 1918 in einer Zeit noch ohne weltweiten Flugverkehr binnen weniger
Monate auf der ganzen Welt ausgebreitet hatte. Durch ein schnelleres Handeln
hätte sich die Ausbreitung von Corona in Deutschland nicht aufhalten lassen,
aber von Anfang deutlich verlangsamen lassen, glaubt Werner.
Für den Katastrophenschutz hofft er, dass Bund und Länder aus der aktuellen
Lage für die Zukunft nachhaltige Lehren ziehen werden.
Trotz der ernsten Lage weist Werner abschließend noch mit einem Lächeln auf
geographische Besonderheiten hin: Während in Deutschland überwiegend
Toilettenpapier ausverkauft ist, ist es in Frankreich der Wein.