Update: Gesamthaushalt 2020 mit höchstem Defizit seit Wiedervereinigung
Vorläufige Ergebnisse aus März 2021 sind nun abschließend ermittelt

Das Statistische Bundesamt, abgekürzt Destatis, hat den deutschen Gesamthaushalt des Jahres 2020 mit dem Haushalt 2019 verglichen und ein Defizit von über 189 Milliarden Euro für das Haushaltsjahr 2020 errechnet.
Wie die FDP Wadersloh hier am 09.04.2021 berichtet hatte, waren nach dem vorläufigen Ergebnis aus März 2021 die Ausgaben um mehr als 12 Prozent auf 1.678,6 Milliarden Euro angestiegen und die Einnahmen in 2020 um 3,5 % auf rund 1.489 Milliarden Euro, gesunken.
Zum Verständnis: Die Milliarde ist eine zehnstellige Zahl, also 1.000.000.000. In dieser Darstellung werden dann 1.678,6 Milliarden Euro so 1.678.600.000.000 dargestellt.
Der Schuldenstand des Öffentlichen Gesamthaushalts, also die Zusammenrechnung aller öffentlichen Haushalte der Länder, aller Kommunen und des Bundes einschließlich Sozialversicherung ist nun abschließend ermittelt.
Die Verschuldung des Bundes stieg sogar um rund 18 Prozent auf insgesamt 1.403,481 Milliarden Euro. Die Länder verschuldeten sich im Vergleich zu 2019 um rund 10 Prozent auf 636,022 Milliarden Euro mit Stand 31.12.2020.
Im Vergleich dazu kamen die Kommunen insgesamt mit einer geringeren Verschuldung von rund1,5 Prozent aus. Ein Umstand, der wohl auch dem Corona-Rettungsschirm für Kommunen zu verdanken ist.
Dennoch macht das ein einen kommunalen Gesamtschuldenstand von rund 133 Milliarden Euro. Rund drei Viertel davon (99 Milliarden Euro) wurden für Investitionen aufgenommen, ein Viertel hingegen rein konsumtiv für sog. Kassenkredite, vergleichbar mit den Dispo- bzw. Konsumkrediten im privaten Bereich.
Für die kommenden Jahre obliegt es dem Bund als auch den Ländern, weitere finanzielle Mechanismen zu entwickeln, die den Kommunen helfen werden, den finanziellen Auswirkungen der andauernden Corona-Krise wirksam entgegen zu treten (Corona-Rettungsschirm). Andernfalls ist mit einer deutlich steigenden Verschuldung der kommunalen Haushalte zu rechnen.
Weitergehenden Informationen sind auf der Seite des Statischen Bundesamtes unter
www.destatis.de zu finden.