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Bevölkerungsschutz: Erster Bundesweiter Warntag seit 30 Jahren!
Aktuelles zum wichtigen Thema Bevölkerungsschutz kann Olaf M. Werner, der liberale Kreistagskandidat aus Wadersloh, vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) berichten.
Am 10. September 2020 wird nach 30 Jahren erstmalig wieder ein bundesweiter Probealarm zum Bevölkerungsschutz durchgeführt. Diesmal werden nicht nur die Sirenen ertönen, sondern weitere Warnmöglichkeiten wie Funk und Fernsehen, social Media, WarnApp NINA und der klassische Lautsprecherwagen werden genutzt.
Der Warntag soll die Kenntnisse über die Warnmöglichkeiten und deren Bedeutung in der Bevölkerung erhöhen, so Werner, der als Oberstleutnant der Reserve und Verbindungsoffizier in der Zivil-Militärischen Zusammenarbeit seit Jahren ehrenamtlich im Katastrophenschutz aktiv ist. Werner ist über diese Entwicklung begeistert. Denn die Warnung der Bevölkerung ist ein sehr wichtiges Thema und sei es nur die Warnung, wegen eines Brandes in einem bestimmten Gebiet die Fenster und Türen geschlossen zu halten.
Schwierig, berichtet der liberale Werner weiter, sind hier die föderalen Strukturen in Deutschland. So wird der Warntag vom Bund und den Ländern zusammen mit den kommunalen Vertretern vorbereitet und durchgeführt. Aufgrund der aufgeteilten Zuständigkeiten und den vielen verschiedenen kommunalen Regelungen werden unterschiedliche Warnsysteme verwendet. Daher auch der Slogan „Wir warnen Deutschland“.
Bis zum Ende des Kalten Krieges (1990) war allein der Bund direkt für die Sirenen zuständig, erläutert der Kreistagskandiat Werner den Hintergrund, es gab mehr als 80.000 Sirenen in ganz Deutschland. Dann wurde dieses Warnsystem abgeschafft. Mit dem Konflikt in der Ukraine begann ein Umdenken in ganz Europa, es wurde sogar eine EU Richtlinie (EECC-Richtlinie) erlassen.
Aktuell gibt es wieder knapp 15.000 Sirenen in Deutschland, diese werden direkt durch die Kommunen betrieben. Für dünn besiedelte Gebiete empfiehlt sich hingegen die Nutzung von Radiodurchsagen und Lautsprecherwagen, so Werner, aber über den Einsatz entscheidet jede Kommune für sich selbst.
Lange Zeit wurde dem Bevölkerungsschutz keine Beachtung geschenkt, daher begrüßt Werner das Umdenken. Dass die Verantwortung hier nun in Kommunaler Hand liegt, hat auch viele Vorteile. Jede Kommune ist anders strukturiert und als Vorsitzender der FDP Wadersloh weiß Werner, dass ländliche Gemeinden viele freistehende Häuser oder kleinere, abgelegene Siedlungen haben.
Und so sollte auch jede Gemeindeverwaltung am ehesten wissen, wie sie ihre Einwohner im Falle einer Gefahr am besten erreichen kann.
Laut Beschluss der Innenministerkonferenz soll der bundesweite Warntag nun jährlich an jedem zweiten Donnerstag im September stattfinden.