Der Katastrophenschutz soll in Deutschland besser werden

OMW • 9. Januar 2022

Nach mehr als 30 Jahren wird das Thema Selbstschutz wieder aufgegriffen

Symbolfoto (Quelle: My / Philip Veater)

Symbolfoto (Quelle: My / Philip Veater)



Im föderalen Deutschland ist der Katastrophenschutz noch strikt aufgeteilt. Die Bundesländer und die Kommunen sind für den Katastrophenschutz (KatS) in Friedenszeiten zuständig. Der Bund hat den Schutz der Bevölkerung im Fall eines militärischen Angriffs sicherzustellen.


Besonders die letzten zwei Jahre verdeutlichen aber, dass Deutschland nicht besonders gut im KAtS aufgestellt ist.

Nachdem China doch nicht so weit weg war, wie der seinerzeitige Bundesgesundheitsminister Spahn noch im Januar 2020 in Sachen Corona zunächst vermutete, fehlte es sodann in ganz Deutschland an medizinscher Schutzausrüstung. Denn Anfang der 90er Jahre wurden nahezu alle Vorratslager des KatS aufgegeben, ebenso wie alle Reserve- und Hilfskrankenhäuser. Als sich dann im Sommer 2021 kleine Flüsse und Bäche nach einem Starkregen in Fluten verwandelten, starben 180 Menschen. Ein Grund hierfür war mutmaßlich eine mangelnde Warnung der Bevölkerung. Nicht überraschend, denn zuvor war der bundesweite „Warntag“ ein absoluter Fehlschlag: Die Warn-Apps versagten, in vielen Gemeinden, die immerhin noch oder wieder Sirenen in Betrieb haben, bleiben diese Stumm.


Daher sind nun Bund und Länder bereit neue Wege im KatS zu gehen und trotz der föderalen Strukturen dem Bund mehr in den KatS einzubeziehen. Der zielführende Ansatz soll nun die Größe bzw. die Schwere eines Schadens- oder Katastrophenereignisses sein, um die KatS Strukturen und Kräfte des Bundes direkt zu nutzen.

Im Koalitionsvertrag der neuen Regierung unter Beteiligung der FDP heißt es daher "Der Bund muss mehr Verantwortung für den Bevölkerungsschutz übernehmen. Daher richten wir das Bundesamt für Bevölkerungsschutz (BBK) neu aus, entwickeln es unter Berücksichtigung der föderalen Kompetenzverteilung zur Zentralstelle weiter und stellen es entsprechend personell und materiell auf."


Als ersten Schritt wurde nun beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ein vom Bund und den Ländern gemeinsam betriebenes Kompetenzzentrum eingerichtet. In diesem soll dann Personal aus dem Bereich KatS von den Ländern und dem Bund zusammenarbeiten. Ergänzt werden könnten diese von  Vertretern der kommunalen Spitzenverbände, der Feuerwehr und der Hilfsorganisationen.


Der Präsident des BBK, Armin Schuster, begrüßt diese Entwicklung: Mit einem gemeinsamen Kompetenzzentrum von Bund und Ländern werde im Bereich des KatS, als nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr "ein völlig neues Kapitel" aufgeschlagen. Im Vergleich zu anderen Bund-Länder-Kooperationen, etwa dem Gemeinsamen Terrorismus-Abwehrzentrum, vollziehe sich die Weiterentwicklung des KatS jetzt "in einer wirklich unglaublichen Geschwindigkeit", so der BBK Präsident.


 

Symbolfoto (pexels-photo-5734369-45c0780d)

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Aufruf zum Selbstschutz


Neben den wichtigen Strukturen und Kräften des KatS gilt es auch wieder die Resilienz der Bevölkerung zu stärken, der Fachbegriff lautet Selbstschutz. „Selbstschutz ist ein Unterbegriff des Zivilschutzes und bezeichnet das persönliche Verhalten in von außen kommenden Notsituationen, die Selbsthilfefähigkeit des Einzelnen, sich auf Krisen, Katastrophen, Unglücksfälle oder den Verteidigungsfall vorzubereiten.“ (Wikipedia)

Mit Ende des kalten Krieges wurde das Werben und die Schulungen der Bevölkerung hierfür in Gänze eingestellt, die bis dahin geschaffenen Strukturen aufgelöst.


In der Praxis bedeutet Selbstschutz somit, dass jeder Einzelne für etwaige Notfälle, eigenständige Vorsorge betreibt. So sollen die Bürger wissen, wie sie sich im Katastrophenfall zu verhalten haben, z. B. welche Bedeutung ein Sirenen-Alarm hat und wie darauf zu regieren ist. Oder die wichtigsten Unterlagen griffbereit zu haben, falls eine kurzfristige Evakuierung notwendig ist. Zum Selbstschutz gehört es aber auch, einen ausreichenden Trinkwasser- und Lebensmittelvorrat im eigenen Haushalt vorzuhalten, um im Katastrophenfall auch einige Tage eigenständig überbrücken zu können, ebenso sollte es eine einfache Hausapotheke geben, genauso wie eine Taschenlampe und ein batteriebetriebenes Radio.


Mehr Informationen zum Selbstschutz im privaten Umfeld finden sich auf der Internetseite des BBK unter: www.bbk.bund.de.


Direkt zum Ratgeber des BBK geht es hier: Ratgeber Notfallvorsorge


 

www.bbk.bund.de

Bild: www.bbk.bund.de




Der FDP Ortsverbandvorsitzende  Waderslsoh hofft als ehrenamtlich Aktiver im  Katastrophenschutz, dass es gelingen wird,  nach nunmehr  30 Jahren das Thema Selbstschutz wieder in der Gesellschaft ankommen zu lassen.


In verschiedenen Artikeln ist er hier darauf eingegangen, z.B. hier:

https://www.fdp-wadersloh.de/ratgeber-fuer-die-private-notfallversorgung-bei-grossschadensereignissen






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